Evaluation
Bisher wurden die Vorteile des eLearning-Einsatzes stets sachlogisch hergeleitet. Zum Ende des Wintersemesters 2019 fand eine Überprüfung dieser Herleitung auf Basis einer Nutzerevaluation statt. Das Evaluationsergebnis ist aus der untenstehenden pdf-Datei (1:1-Übernahme des Freitextteils aus den Evaluationsbögen) ersichtlich.
Es wurden insgesamt 39 Evaluationsbögen abgegeben, allerdings wurde nicht von jedem Teilnehmer jede Frage beantwortet. Während die örtliche und zeitliche Unabhängigkeit sowie die Möglichkeit des Anpassens der Lerngeschwindigkeit und die Förderung eigenverantwortlichen Lernens von der Mehrzahl der Studenten als Vorteil des e-Learning-Moduls angesehen wurde, so wurde die Möglichkeit der Interaktion gemischt beurteilt.
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer sah keine signifikanten Nachteile im erhöhten persönlichen Aufwand, dem Benötigen der digitalen Infrastruktur oder dem fehlenden Kontakt zur Gruppe bzw. zum Dozenten. Die fehlende Möglichkeit der Rückfrage wurde von über einem Drittel kritisch gesehen.
Im Freitextbereich wurden im Wesentlichen die Punkte aus dem strukturierten Positiv-Bereich wie freie Zeiteinteilung, Möglichkeit der Wiederholung und ortsunabhängiges Lernen als Aspekte, die besonders gut gefallen haben, erwähnt. Darüber hinaus wurden die Übersichtlichkeit, die grafische Darstellung sowie die gute Strukturierung gelobt.
Unter den Punkten die gar nicht gefallen haben, stechen vor allem die fehlende Nachricht, dass das e-Learning-Modul Ton enthält sowie dessen Qualität hervor. Des Weiteren war die Nachricht über die Verfügbarkeit des Moduls auf Grund eines Absprachefehlers zu spät an die Teilnehmer gelangt.
Als direkte Folge davon, erstrecken sich die Verbesserungswünsche darauf, die Verwendung sowie die Verfügbarkeit des Moduls eher anzukündigen, das Vorhandensein des Tons zu verdeutlichen sowie dessen Qualität zu verbessern.
In der Summe erhielt das e-Learning-Modul die Durchschnittsschulnote 1,9 und 32 von 37 Teilnehmern bevorzugten die Bearbeitung des Moduls gegenüber dem frontalen Präsenzunterricht.
Konsequenzen aus der Evaluation
Aus der Evaluation geht hervor, dass das e-Learning-Modul deutliche Vorteile für die Teilnehmer gegenüber dem bisherigen Vorgehen aufweist. Daher soll die Veranstaltung zukünftig stets in dieser Form durchgeführt werden. Allerdings wurde auch deutlich, dass es noch Verbesserungspotential gibt. Als erste Maßnahme wurde daher auf der ersten Seite des Moduls ein Hinweis auf die Tonwiedergabe eingefügt und die Tonqualität wurde durch eine Neuaufnahme mit professioneller Technik verbessert. Weiterhin erfolgt die Ankündigung des Einsatzes nun direkt am Semesterbeginn und zusätzlich über Moodle eine Woche vorher. Der Erfolg der Modulbereitstellung über Moodle wird geprüft.
Zum Sommersemester 2020 stand die überarbeitete Version des e-Learning-Moduls zur Verfügung und wurde von den Studenten positiv beurteilt und gut angenommen.
Fazit
Das vorliegende Projekt zur Umsetzung von eLearning-Methoden im Praktikum Arbeitssicherheit/Ergonomie macht deutlich, dass damit eine signifikante Effizienzsteigerung in der Hochschullehre erzielt werden kann. Es zeigt aber auch, dass für die Erstellung eines Werkzeuges, wie dem hier dargestellten, beträchtliche zeitliche und personelle Ressourcen gebunden werden. Weiterhin wird klar, dass eine adäquate Infrastruktur (Mikrofon, Software, Lernplattform zum Verteilen) sowie das notwendige Fachwissen (z. B. Foliengestaltung, Wissen über Lernpsychologie etc.) vorhanden sein müssen, um eine ansprechende und nutzbringende Lernumgebung zu schaffen. Aus diesem Grund ist es dringend notwendig, einerseits den Lehrenden bei Bedarf ausreichend Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten und andererseits die notwendigen technischen Ressourcen zu erhalten und zu erweitern.
Mein persönliches Fazit ist, dass ich bei einer Erhöhung des Lernerfolgs auf lange Sicht meinen zeitlichen Aufwand senken und viele neue Erkenntnisse gewinnen konnte, daher: zur Nachahmung empfohlen!