Unser Projekt

Was sind unsere Ziele?

In unserem Projekt geht es darum herauszufinden, wie sich Menschen afghanisch-hinduistischer und indisch-hinduistischer Herkunft in München kulturell verorten. Anhand welcher Merkmale lässt sich kulturelle Identität feststellen und hat sich diese eventuell durch die Migrationserfahrung verändert? Wie positionieren sich die Menschen aufgrund ihrer Herkunft in München?

Um dies herauszufinden werden wir 4 narrative Interviews mit Mitgliedern des Hari Om Tempel e.V. am Standort München durchführen.

Wie sind die unterschiedlichen Sichtweisen der Interviewpartner? Lassen sich ähnliche Positionierungen erkennen? Wie kann der Verein gewonnene Erkenntnisse für Werbezwecke oder erweiterte Angebote nutzen?

Seien Sie gespannt auf unser Forschungsergebnis!

 

Unsere Projektziele:

 

Ziele

Motivation und Relevanz dieser Forschung

Warum haben wir uns für diese Zielgruppe interessiert?

Das Thema Flüchtlinge und Integration ist in den Medien sehr aktuell. Viel wird aus der Sicht der Deutschen über dieses Thema dokumentiert und berichtet. Man findet leider sehr wenige Berichte, welche die Sicht der Migrantinnen und Migranten betrachtet.   

Mit unserem Projekt möchten wir die Geschichte der Migrantinnen und Migranten afghanisch-hinduistischer und indisch-hindustischer Herkunft hören, um dadurch etwas über ihre Sichtweisen und Positionierungen zu erfahren.

Ebenso ist es unser Anliegen durch das Projekt Verständnis zu schaffen für die Mitglieder des Vereins und deren Sichtweisen und Beweggründe. 

Dieses Projekt ist auch für die Hochschule München interessant. Durch unsere Interviews steigt der Bekanntheitsgrad der Hochschule München in der Thematik über Migrantinnen und Migranten kultureller Minderheitsgruppen, die in München leben.

Unser Forschungspartner

Hari Om Tempel e.V. München

Tempel 

Der Hari Om Tempel ist ein hindustischer Tempel gegründet in 2006 in München. Aktuell hat der Verein ca. 40 Mitglieder. Die Menschen haben alle entweder einen afghanisch-hinduistischen oder indisch-hinduistischen Hintergrund. Der Verein ist für die Menschen eine Möglichkeit ihre Religion auszuüben und dient zugleich als Treffpunkt und Austauschplatz. Der Verein setzt sich zudem für den Schutz afghanisch-hinduistischer Menschen ein, die aufgrund ihrer Religion in Afghanistan verfolgt und diskriminiert werden und dient somit auch als Zufluchtsort.

 

Was haben die Interviewpersonen dieser Forschung gemeinsam?

Die Interviewpersonen sind Menschen afghanisch-hinduistischer oder indisch-hinduistischer Herkunft, die den Hari Om Tempel besuchen um regelmäßig ihrem Glaube auszuüben und sich mit der hinduistischen Gemeinschaft zu treffen. Sie sind meinstens in Afganisthan und Indien geboren und leben derzeit in München.

 

Unsere Forschungsfrage

Anhand welcher Merkmale lässt sich die kulturelle Identität  der Mitglieder des Hari Om Tempel e.V. München rekonstruieren?

Unter kulturelle Identität verstehen wir die Beantwortung der Frage “Wer bin ich?” als Subjekt und auch als Objekt in einer Gesellschaft (Lucius-Hoene, G., & Deppermann, A., 2004).

Die Identitätspositionierung passiert durch Zurückgreifen auf kulturellen Kontext [...]. Hierbei gilt:ohne kulturell Fremdes kein kulturell Eigenes und somit keine kulturelle Identität (Porsché, 2008).

  

Projekt-Infoblatt:

Flyer

 

Beschreibung der Forschungsmethode

Narratives Interview

 Für unser Forschungsprojekt verwenden wir als Methode das narrative Interview.

  "Das narratives Interview basiert auf einer Eingangsfrage, auf die eine fließende Erzählung des Interviewpartners folgt. Die Erzählung wird dabei vom Interviewer zunächst nicht durch Nachfragen unterbrochen."

Küsters Ivonne 2009:Narrative Interviews, Grundlagen und Anwendungen, 2. Auflage, Hagener Studientexte zur Soziologie, VS Verlag für Sozialwissenschaften I, GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

 

Die Methode ist geprägt durch dichte Beschreibung und genaue Beobachtung. Wir werden die Interviews nach dem 4-Augen und 4-Ohren Prinzip durchführen. Zudem werden wir mindestens ein Aufnahmegerät und einen Laptop dabei haben. 

 

 

Vorbereitung und Verlauf des Interviews

Phase 1: Vorgespräch (Small Talk, Vertrauensaufbau, Informationen zum Ablauf)
Phase 2: Erzählaufforderung/Stimulus (muss erzählgenerierend sein)
Phase 3: Haupterzählung ( Endet mit einer Koda)
Phase 4: Nachfrageteil 1 - immanente Fragen (erzählgenerierend, knüpft an die Erzählung an)
Phase 5: Nachfrageteil 2 - exmanente Fragen (Argumentationen, Beschreibungen)
Phase 6: Erhebung sozialdemographischer Daten (nach dem Interview)
Phase 7: Interviewprotokoll (Stimmungen, Beobachtungen)

Auswertung der Interviews

1. Transkription aller Interviews nach der GAT Methode
    (GAT = Gesprächsanalytische Transkription)

 

 

2. Analyse nach der Schütze Methode:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Detaillierte Beschreibung der ersten vier Schritte der Analyse:


Das Bild zeigt im Detail, wie wir mit jedem Interview vorgegangen sind. In Schritt eins sind die Erzählsegmente innerhalb des Interviews aufgelistet. In Schritt zwei wird die Inhaltliche Beschreibungen definiert, die in dem nächsten Abschnitt  (Schritt drei), gemeinsamen mit den Erzählsegmenten analysiert wird. In Schritt vier findet die Analyse der in Schritt eins bis drei text-basierten Elemente statt. 

4. Detaillierte Beschreibung der Schritten 5 und 6:

Wichtige Zitate aus den Interviews:

Interview 1:

"take my faith more seriously" durch Interaktion mit Deutschen & “spiritual awakening” in Deutschland → Intensivierung der eigenen Religion

 “my close german friends” → Akzeptanz und Zugehörigkeitsgefühl

Abgrenzung zur Sikh Religion:

“I was always a practising Hindu” → klare Positionierung als Hindu

Westerners / Western world vs. India →Abgrenzung über Nationalitäten   

Interview 2:

 "when I was in India I was Atheist" vs. "just being here, I am following my religion, my way of living" → Religionsfindung durch Aufenthalt in Deutschland

 

“I would be just living like a German. I need my privacy and i will just mind my own business..." → Neuorientierung Individualismus


"coming to one thing, it is not necessary to cover your face like this" + “they come from the north part of India. [...]” → Kritik an der Tradition

Interview 3:

 

Interview 4:

Ergebnis der Datenauswertung